Steissbeinfistel
Die Steissbeinfistel (Pilonidalsinus, Pilonidalzyste, Sinus pilonidalis) ist eine häufige Erkrankung. Sie tritt vor allem bei behaarten jungen Menschen auf, wobei Männer häufiger betroffen sind als Frauen.
Dabei wachsen Haare im Bereich des Steissbeins unter die Haut (durch Druck, langes Sitzen, enge Unterwäsche usw.) und können dort Entzündungsgänge verursachen. Je nach Ausmass der Steissbeinfistel kommt eine andere Behandlung infrage.
Pit-Picking nach Bascom
Bei reizlosen, minimalen Befunden wird das Pit-Picking-Verfahren eingesetzt. Mit diesem minimalinvasiven, schonenden Eingriff werden die Stellen, durch die die Haare einwachsen, sparsam entfernt. Ein paar Zentimeter daneben wird ein Hautschnitt gesetzt und das Gewebe unterhalb der entfernten Stellen ausgeräumt.
Dadurch wird das Entzündungsgewebe entfernt. Die sehr kleinen Wunden heilen innerhalb kürzester Zeit ab. Die Rückfallrate ist etwas höher, aber die minimale Einschränkung nach der Operation rechtfertigt den Eingriff in bestimmten Situationen.
Patientinnen und Patienten sind anschliessend nicht oder nur für wenige Tage krankgeschrieben und benötigen Schmerzmittel. Die Wundpflege kann gut durch Angehörige, die Spitex oder die Hausärztin/den Hausarzt übernommen werden.
Sinusektomie
Die Sinusektomie eignet sich für grössere Befunde. Diese müssen jedoch limitiert sind und möglichst zwei Öffnungen aufweisen, die mit einem Entzündungsgang verbunden sind. Dabei werden beide Öffnungen limitiert ausgeschnitten und mitsamt dem Entzündungsgang entfernt.
Die Heilung beansprucht hier ebenfalls einen sehr überschaubaren Zeitraum. Patientinnen und Patienten sind nach der Operation wenige Tage krankgeschrieben und benötigen Schmerzmittel. Die Wundpflege kann gut von Angehörigen, der Spitex oder der Hausärztin/dem Hausarzt durchgeführt werden.
Exzision
Bei grossen Befunden wird eine Exzision durchgeführt. Dabei entsteht eine mehr oder minder grosse Wundhöhle, die bis auf die Knochenhaut des Kreuzbeins reicht. Die Rückfallraten sind bei diesem Eingriff am geringsten.
Die Wundheilung dauert nach diesem Eingriff mehrere Wochen. Die Patientinnen und Patienten werden aber im Verlauf immer mobiler und können auch Sport machen. Die Wundpflege kann durch Angehörige, die Spitex oder die Hausärztin/den Hausarzt erfolgen.